„Unter uns“-Star Lars Steinhöfel ist ab sofort mit dem Fahrrad unterwegs. Der 34-Jährige tauschte jetzt Auto gegen Fahrrad: Er hat sein Auto verkauft und möchte in Zukunft hauptsächlich mit dem Fahrrad durch die Stadt radeln. Das Interview:

Du verkaufst also dein Auto – wie kommt’s?
Lars Steinhöfel: Nach mittlerweile 16 Jahren war es für mich an der Zeit, den städtischen Wandel zu akzeptieren und mich nicht mehr von überfüllten Straßen und sehr wenig Parkplatzmöglichkeiten in der Innenstadt ärgern zu lassen. In den letzten Jahren wurde tatsächlich sehr viel für die Radmobilität in deutschen Städten getan. Fahrrad fahren ist außerdem gesünder, umweltfreundlicher und auch günstiger.

Meinst du nicht, du wirst dir früher oder später doch wieder ein Auto zulegen?
Lars: Ein Auto ist sehr bequem, das gebe ich zu, aber für mich ist das eher eine Minusrechnung. Ich brauche mit dem Auto 30 Minuten zur Arbeit. Darin eingeschlossen zehn Minuten Fußweg von der Haustür zum Parkplatz, der ewig weit weg ist – die 30 Minuten kann ich auch direkt von meiner Haustür zum Studio mit Fahrrad fahren.

Heißt es für dich dann ab sofort Bus & Bahn fahren oder wird man dich nur noch auf dem Fahrrad strampeln sehen?
Lars: Die Winter-Monate werde ich mit dem ÖPNV (Bus&Bahn) überdauern und für Notfälle gibt es auch immer die Möglichkeit, Carsharing in Anspruch zu nehmen. Ich will hier auch keine Werbung machen und fordere niemanden auf, sich meinem Beispiel anzunehmen – ich habe das für mich persönlich entschieden und das ist auch gut so. Ich werde auch weiterhin Reisen unternehmen in ferne Länder, aber für mich kann ich das damit verantworten, dass ich dafür auf ein Auto verzichte.

Geht es dir dabei um deine eigene Fitness oder steht der Umweltschutz / Klimawandel im Vordergrund?
Lars: Diese Punkte sind natürlich ein sehr schöner Nebeneffekt, die ich natürlich auch beachte. Man wird ja schließlich älter und muss sich fit halten und der Umwelt kommt es auch zugute – es ist also eine Win-win-Situation.

Was hältst du von E-Autos? Wäre das auch eine Option für dich?
Lars: Ein E-Auto ist ein schöner Gedanke, nur ist die Elektromobilität in Deutschland bei Weitem noch nicht ausgefeilt. Und ich nehme grundsätzlich Neuerungen in meinem Leben auf, wenn sie vorher gut bedacht wurden. Woher den ganzen Strom nehmen, vor allem: Welche Art von Strom? Wo in der Stadt das Auto laden? Lange Strecken fahren – Fehlanzeige!

Dein Partner und du führt ja eine Fernbeziehung – wird es dann auch mal eine längere Fahrradtour nach Heidelberg geben? 
Lars: Natürlich wohnt mein Partner in Heidelberg und nicht in Köln und ich werde einen Teufel tun und Dominik nach Köln locken zu wollen – dafür ist die Heidelberger Gegend zu idyllisch. Die Strecke nach Heidelberg fahre ich mit dem Zug.

Wie steht dein Freund zu deinem neuen Vorhaben? Zieht er mit oder bleibt er dem Auto treu?
Lars: Dadurch, dass er ländlich wohnt und es da eher weniger Alternativen gibt, bleibt er dem Auto treu! Sein Arbeitsweg von 80 km lässt sich beschwerlich mit Fahrrad oder Bus und Bahn bewältigen. Aber Dominik hat mich tatsächlich auf den Gedanken gebracht! Wir machen in Heidelberg gerne mal Radtouren. Am Anfang war es sehr beschwerlich für mich. Dabei habe ich gemerkt, wie unfit ich eigentlich bin und habe mir gedacht, das Rad mit nach Köln zu nehmen und somit ist meine neue Einstellung zum Radfahren in der Stadt geboren.

Fotos: TVNOW/Stefan Behrens // privat
Interview: Picture Puzzle Medien