Ex-„Unter uns“-Star Maxim Agné (Henry Gerlach) hatte schon angekündigt, dass er sich nach seiner Rolle bei „Unter uns“ einer anderen Leidenschaft widmen möchte: er möchte über Sex sprechen als sogenannter Speaker. Der 38-Jährige bietet ab sofort Workshops für Männer ab 18 Jahren an. Wir haben mit ihm im exklusiven Interview über seine neue Passion gesprochen:
Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen?
Maxim Agné: Was soll ich sagen – es ist wahrscheinlich das Thema, das mich am meisten umtreibt. Auf der einen Seite die größte Faszination, auf der anderen Seite auch etwas, das mir früher am meisten Angst gemacht hat. Vielleicht tut es das sogar immer noch. In jedem Fall ist es für mich das spannendste Feld, mit dem ich mich beschäftigen kann, weil es so umfassend ist. Ich gehe davon aus, dass Sexualität die reinste Form von Kommunikation zwischen Körpern ist. Man kann hier nichts vormachen und nichts verhaken. Genau deshalb ist es so heikel: Wenn wir uns wirklich auf Sexualität einlassen, werden wir pur und echt. Und genau deswegen ist es immer noch ein Tabu, immer noch schambehaftet – weil man hier nicht vorgeben kann, jemand anderes zu sein. Das ist der Grund, warum ich mich damit beschäftigt habe, ja fast beschäftigen musste. Und jetzt möchte ich mein Wissen teilen. Ich habe über die Jahre gemerkt, dass es vielen ähnlich geht und dass die meisten, die sich nicht so intensiv damit auseinandergesetzt haben wie ich, sehr davon profitieren können. Der Anlass war, dass ich mich irgendwann einmal in das Thema vertieft habe – und dann immer tiefer in den Kaninchenbau vorgedrungen bin. Mittlerweile habe ich etliche Jahre Erfahrung gesammelt. Und jetzt ist es Zeit, dieses Wissen und diese Erfahrung weiterzugeben.

Welche Rolle spielt Sex in deinem Leben?
Maxim: Wie man sich vermutlich denken kann, spielt Sex für mich eine sehr große Rolle. Ich sehe Sex als etwas Heiliges – als einen symbiotischen Vorgang, bei dem Körper und Energien miteinander verschmelzen und tanzen. Für mich ist es die schönste Art, das Leben in seiner Gänze zu begreifen – vielleicht sogar, um Erleuchtung zu erfahren. Mein Ansatz ist also klar spirituell. Dementsprechend ist es extrem wichtig, dass beide am Ende begeistert sind. Wobei es nicht darum geht, dass der Mann sich selbst verrät und nur noch alles in den Dienst der Frau stellt. Das funktioniert auch gar nicht. Denn sobald eine Frau spürt, dass es ausschließlich darum geht, sie zu befriedigen, fällt es ihr schwerer, wirklich loszulassen. Worum es geht: Als Mann einen starken maskulinen Frame zu erschaffen, in dem man dem eigenen Lustgewinn folgt – und dieser Lustgewinn gleichzeitig genau das ist, was auch der Frau dient. Das setzt voraus, dass man die Prinzipien versteht und ein paar Anpassungen vornimmt. Genau dafür gebe ich in meinem Workshop eine klare, sofort anwendbare Schritt-für-Schritt-Anleitung. Und dann verändert sich alles. Denn Sex bedeutet nicht, dass er zwingend mit einem Höhepunkt enden muss. Ganz im Gegenteil. Viele Frauen sagen das nicht nur, um die Egos der Männer zu schützen, sondern weil es wirklich so ist: Der Orgasmus ist nicht das Einzige, was zählt. Männer hingegen haben oft die Vorstellung, Sex müsse immer damit enden, dass sie ihren Samen abgeben – was aus tantrischer Sicht und vielen anderen Lehren heraus schlicht falsch ist. Für mich ist klar: Eine Frau, die nicht dauerhaft begeistert ist von ihrem Mann, wird irgendwann keine Lust mehr empfinden, sich mit ihm einzulassen. Und das führt – oft schneller als man denkt – zu Sexlosigkeit und in vielen Fällen zum Ende der Beziehung.
Übrigens: Videos rund um das Thema lädt Maxim Agné auch bei Tik Tok hoch.

Interview: offizieller „Unter uns“-Fanclub
Fotos: Bernd Brundert