Nach dem Babyalarm in der Dach-WG bei „Unter uns“ gibt’s nun Schwestern-Besuch für Vivien Köhler (gespielt von Sharon Berlinghoff). Seit dem 13 März 2020 wirbelt Lisa Küppers die Schilleralle auf. Die 20-Jährige ist für einige Folgen in der Rolle der Angelina Köhler zu sehen. Sie spielt eine junge Mutter und ist die Schwester von Vivien Köhler. Zuvor war die Schauspielerin bei der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ zu sehen und schaffte es dort bis in den Recall. Bekannt wurde sie aber vor allem durch ihre Rolle in der Serie „Spotlight“ (2016-2019). Zudem ist sie auch sehr erfolgreich als Influencerin auf Social Media unterwegs – so hat sie auf Instagram weit über 400.000 Follower. In einem Interview mit der PR-Agentur Picture Puzzle Medien packt sie aus:
Wie kamst du zu Unter uns?
Ich bin schon länger bei der UFA und habe auch schon vorher viel mit der UFA gedreht. 2018 wurde ich zu einem Casting für eine Hauptrolle eingeladen, die ich allerdings nicht bekommen habe. Genau ein Jahr später kam die Anfrage für diese Rolle, ohne Casting und ganz plötzlich war ich dann bei Unter uns.
Wie war das für dich damals, als du die Rolle nicht bekommen hast?
Ich hätte mich natürlich gefreut, wenn es geklappt hätte, aber zu diesem Zeitpunkt hatte ich so viel anderes zu tun, dass es relativ schnell wieder vergessen war. Aber natürlich hat es mich dafür umso mehr gefreut, dass es dieses Mal geklappt hat.
Du hast ja mit 20 schon unheimlich viel vor der Kamera gemacht und bist sehr aktiv und hast viele Follower. Wie ist das trotz deines jungen Alters? Fühlst du dich schon älter?
Ich fühle mich nicht älter als ich bin. Ich finde, dass ich manchmal viel jünger wirke als 20. Durch meinen ganzen Freundeskreis fühle ich mich manchmal älter, wenn ich überlege, dass sie zum Teil über 10 Jahre älter sind.
Wo kommst du denn ursprünglich her?
Ich komme aus Gelsenkirchen. Ich bin in Essen geboren, in Gelsenkirchen aufgewachsen und zu Beginn meiner Jugend, sind wir dann in die Nähe von Stuttgart gezogen. Mit 17, bin ich erst mal für ein Jahr alleine nach Amerika gegangen. Seit ich 18 bin wohne ich in Köln.
Hat dich das schon immer gereizt viel rumzukommen und unterwegs zu sein?
Früher gar nicht. Ich bin auch mit meinen Eltern kaum weit weggeflogen, um Urlaub zu machen. Das ist dann erst so mit der Zeit gekommen. Vielleicht lag es auch daran, dass ich so oft umgezogen bin. Ich hatte irgendwie nie so einen festen Standort und immer das Gefühl, ich muss wieder weg und was Neues entdecken. So hat sich das dann über die Zeit entwickelt. Ich habe aber tatsächlich das Gefühl mehr unterwegs zu sein als zu Haus. Eigentlich wäre ich auch jetzt gar nicht in Deutschland, sondern in den USA, aber das ging dann leider nicht mehr…
Was hättest du in den USA gemacht?
Ich wäre erst in die USA geflogen und dann weiter nach Puerto Rico. Da haben Freunde, die ich kenne, ein Haus und ich hätte einfach ein bisschen Urlaub gemacht, weil ich seit zwei Jahren keinen Urlaub mehr gemacht habe. Aber das ist ja jetzt leider ins Wasser gefallen.
Wäre es denn auch zu Coachella gegangen?
Nee nee, also ich wäre nur nach Puerto Rico geflogen und dann kurz noch nach New York. Coachella ist auf jeden Fall super interessant. Vielleicht nächstes Jahr…
War das für dich schon immer ein Anreiz etwas vor der Kamera zu machen und in der Öffentlichkeit zu stehen?
Auf jeden Fall! Also, wenn man in alte Freundebücher aus dem Kindergarten guckt, steht bei mir bei „Was willst du werden?“, Sängerin oder Moderatorin. Also, es war schon immer das, was ich toll fand- auf der Bühne oder vor der Kamera zu stehen. Als Teenager, habe ich mich bei vielen Castings angemeldet und informiert. Dann stand ich irgendwann vor meinen Eltern und habe gesagt: „Ihr müsst mich jetzt zum Casting nach Berlin fahren“, so ist das Ganze dann ins Rollen gekommen.
Was waren denn deine ersten Rollen?
Es hat alles angefangen mit Theater-AG´s. Ich glaube meine aller erste Rolle war eine kleine Elfe in Sommernachtstraum, also im richtigen Theater wohlgemerkt.
Was war deine erste Rolle im Fernsehen?
Meine erste Rolle im Fernsehen war tatsächlich Spotlight. Da habe ich eine ganz normale Schülerin vom Hauptcast gespielt – Ruby. Das mache ich auch tatsächlich immer noch.
Hast du noch Kontakt zu deinem Freundeskreis aus der Schule?
Mit Einigen habe ich schon noch Kontakt, nur halt nicht mehr mit so vielen Freunden wie in der Schulzeit. Mein Freundeskreis hat sich auch sehr verändert. Ich habe auf der einen Seite Freunde, die ähnliche Dinge machen wie ich, auf der anderen Seite Freunde, die Studenten sind, die ich von früher kenne oder jetzt durch das Studium kennengelernt habe.
Seit wann wohnst du in Köln?
In Köln wohne ich jetzt seit knapp zwei Jahren.
Wirst du auf der Straße viel von Fans angesprochen?
Auf jeden Fall, es kommt aber darauf an, wann. Wenn ich abends unterwegs bin und zum Beispiel mit Freunden etwas essen bin, dann eher weniger, weil meine Fans doch etwas jünger ist- die sind dann abends eher weniger unterwegs. Aber so nachmittags in der Kölner Innenstadt, passiert das schon häufiger. Es gibt Orte, wo ich unentdeckt hingehen kann. Was aber auffälliger ist, sind Einkaufszentren, Freizeitparks, Kinos und sowas.
Was sind denn Sachen die du in Köln machst, wenn du jetzt nicht vor der Kamera stehst?
Ich gehe sehr viel spazieren, gehe Inlineskaten, treffe mich mit Freunden. Sonst gehe ich viel zum Sport und probiere sehr viele Sportarten aus. Ich spiele gerne Fußball. Das Gute ist aber auch, dass mein Jobgleichzeitig mein Hobby ist und es mir echt Spaß macht, Videos zu kreieren, zu Filmen und Sachen zu bearbeiten. Ich zähle das nicht als Hobby, aber es ist halt trotzdem etwas, das ich den ganzen Tag mache.
Wie hast du dich denn auf die Serie vorbereitet?
Ich hatte Schauspiel-Coaching und das hat mir super geholfen. Da sind wir sehr auf die Rolle eingegangen, wie die Rolle so ist und wie ich das am besten spielen könnte. Dann habe ich natürlich intensiv meinen Text geübt, immer vor dem Spiegel, das mache ich immer. Und sonst hatte ich gar nicht so viel Vorbereitungszeit. Ich habe die Rolle bekommen und eine Woche später habe ich gedreht. Das heißt viel Zeit zum Überlegen gab es da nicht.
Warst du aufgeregt als du am Set warst?
Drehen ist zwar mittlerweile Routine für mich, aber ich war am Set trotzdem ein bisschen aufgeregt. Es waren viele neue Leute. Ich bin damit natürlich vertraut, dass viele Leute am Set sind, aber es waren halt neue Leute und ich kannte niemanden. Da musste ich mich erst mal einfinden. Am Ende war das auch gar kein Problem und ich war sofort in der Routine drinnen.
Kannst du deine Rolle ein bisschen beschreiben?
Es ist auf jeden Fall eine überforderte, verzweifelte Teenie-Mama. Ich finde aber, dass sie das überhaupt nicht so meint, sondern einfach nicht besser kann. Sie ist zwar jung und überfordert, aber trotzdem liebt sie ihr Kind und ist selbst sehr liebenswert.
Wie leicht ist es dir gefallen, dich mit deiner Rolle zu identifizieren?
Bis auf das Alter habe ich mit der Rolle absolut gar nichts gemeinsam gehabt. Aber gerade das fand ich ziemlich cool. Es ist mir nicht schwergefallen und hat unglaublich Spaß gemacht, mal was Neues auszuprobieren.
Wie ist das eine Mutter zu spielen?
Es war definitiv die größte Herausforderung. Ich habe sehr sehr lange kein Baby mehr in der Hand gehabt. Es war schon schwierig. Zum einen, weil das Baby natürlich nicht immer so mitgespielt hat, wie wir das wollten und zum anderen war es nicht einfach, sich gleichzeitig auf das Spielen der Rolle und den Umgang mit dem Baby zu konzentrieren. Das war doppelter Druck in meinem Kopf, aber es hat alles super funktioniert.
Wie sehr kannst du deine Rolle nachvollziehen?
Ich kann die Situation, in der meine Rolle steckt, schon ein wenig nachvollziehen. Meine Rolle „Angelina Köhler“ befindet sich eben in einer schwierigen Situation, ist eine junge Mutter und leicht überfordert. Deshalb kann ich sie auf der einen Seite verstehen, auf der anderen Seite weiß ich aber, dass ich persönlich anders handeln würde als die Rolle.
In welchen Punkten würdest du anders handeln?
Ich glaube ich wäre von Anfang an vernünftiger und würde mehr Verantwortung tragen und nicht erst die Einsicht erlangen, wenn es eigentlich schon zu spät ist.
Wann wäre für dich persönlich der perfekte Zeitpunkt, um Mutter zu werden?
Das weiß ich gar nicht. Früher habe ich immer gesagt mit 30, aber momentan kann ich es nicht sagen. Momentan, würde ein Kind nicht in mein Leben passen, aber wer weiß, wie es in ein paar Jahren aussieht. Ich denke mal so zwischen 28 und 35.
Bist du denn aktuell in einer Beziehung?
Nein ich bin Single und habe auch momentan keine Zeit dafür. Also ich sage jetzt nicht nein, wenn was kommt, bin aber auch nicht auf der Suche.
Du bist ja auch Sängerin, ist da aktuell was in der Pipeline?
Dieses Jahr wird auf jeden Fall noch ganz viel Musik kommen. Es liegen schon Songs bei mir auf der Couch, die eigentlich nur noch darauf warten produziert zu werden und rauszukommen.
Das machst du aber alles alleine oder spielst du mit dem Gedanken in einer Casting-Show aktiv zu werden?
Es kann ein Sprungbrett sein. Ich bin mittlerweile so weit, dass ich sagen kann, ich habe etwas erreicht. Dafür brauche ich niemanden mehr der mich bewertet und mir dann helfen woill. Da habe ich genug Menschen in meinem Umfeld und muss dafür nicht zu Casting-Shows gehen.
Du hast ja unglaublich viele verschiedene Projekte, wie machst du das mit deinem Zeitmanagement?
Also es gibt Wochen und Monate, in denen ich sehr wenig schlafe und sehr viel unterwegs bin. Ich nehme mir aber immer mal wieder die Zeit, wo ich sage, heute arbeite ich mal nur von zu Hause. Ich glaube, wenn man alles gut strukturiert und wenig Zeit verschwendet, kann man auch einen 14-16 stündigen Arbeitstag minimieren.
Gibt es denn Sachen, auf die du komplett verzichtest?
Zum Beispiel spiele ich kein Fußball mehr, weil es zeitlich nicht geht. Ich wechsle jetzt zu einem Fernstudium, weil ich es nicht schaffe, in der Uni anwesend zu sein.
Wann hat das angefangen, dass du gemerkt hast, dass sehr viele Leute das was du machst verfolgen?
Ich glaube, dass ich meine erste Reichweite durch erste TV-Auftritte gewonnen habe. Das war sozusagen die Basis. Ich habe später angefangen Vidoes hochzuladen, auf allen Kanälen, die es gibt. Ich bespiele TikTok, Youtube, Instagram, Instagram- TV und alles was nur geht. Dann hatte ich immer mehr Reichweite und meine Follower sind immer weiter gewachsen. Es macht mir unglaublich viel Spaß und ich bin unglaublich dankbar dafür. Es ist schön, direktes Feedback von den Followern zu bekommen. Das spornt einen auf jeden Fall an.
Schaffst du es denn alle Nachrichten zu lesen, die du so am Tag bekommst?
Nein. Es gibt Abende, an denen ich mir die Zeit nehme die ganzen Nachrichten durchzulesen. Es kommen aber wirklich im Minutentakt neue Nachrichten und deshalb ist das nicht immer einfach.
Du hast bestimmt auch Fans, die Fanpages für dich machen, oder? Hast du die Möglichkeit persönlich Kontakt mit denen aufzunehmen? Gibt es Leute die du durch Instagram kennengelernt hast?
Mit den Leuten von meinen Fanpages stehe ich in Kontakt. Da like ich auch immer das was sie posten, weil ich das sehr sehr schön finde. Mit denen schreibe ich auch hin und wieder, sofern es die Zeit erlaubt. Ein paar davon habe ich auch schon auf Events getroffen, die kenne ich dann auch persönlich. Natürlich habe ich auch andere Leute durch Instagram kennengelernt.
Was sind so deine Pläne und Projekte für die Zukunft?
In Bezug auf das Schauspielern und die Musik, habe ich immer noch meine Kindheitsträume. Zum einen eine Hauptrolle in einem Kinofilm zu spielen und einen Song zu machen, der in den Charts läuft.
Du bist Schalke-Fan richtig? Schaffst du es noch ins Stadion?
Das liegt daran, dass ich aus Gelsenkirchen komme. Tatsächlich war ich noch vor ein paar Wochen im Stadion in Leverkusen. In Köln war ich noch nie im Stadion, weil ich, wenn dann doch auf Schalke fahre. Dadurch, dass ich ja Schiedsrichterin bin, komme ich mit meinem Schiedsrichterausweis überall so rein.
Wie siehst du die aktuelle Lage? Inwiefern beeinflusst dich das Ganze?
Also das Gute ist, dass ich nur zu 50% beeinflusst werde, weil ich auch so viel von zu Hause aus arbeite. Aber selbst das Arbeiten von zu Hause wird momentan sehr gebremst. Drehs werden verschoben oder abgesagt. Wir müssen alle etwas flexibler sein in dieser Zeit.
Was studierst du denn?
Ich habe Intermedia studiert, also Medien. Ich werde jetzt vermutlich wechseln in Richtung Marketingmanagement oder sogar Tourismus, das liegt mir doch noch etwas mehr.
Möchtest du irgendwann mal im Ausland leben?
Ja, auf jeden Fall! Ich bin leider sehr getrieben von Tageszeiten, Wärme und Sonne. Davon hängt echt oft meine Stimmung ab und da ist Deutschland leider einfach das falsche Land. Aber mal gucken,wo es mich in ein paar Jahren hinführt.
Fotos: TVNOW/Stefan Behrens, Dani Klier