„Unter uns“-Star Jan Ammann hat die Schillerallee 10 verlassen. Er war seit dem 15. März 2021 (Folge 6569) in der Rolle als Chris Weigel zu sehen. Der 48-Jährige ist aber nicht nur Schauspieler, sondern auch Musicaldarsteller und Sänger. Daher zieht es ihn nun zurück auf die Bühne und er will sich neuen Projekten widmen. Ein Comeback bei „Unter uns“ ist aber nicht ausgeschlossen.
In einem exklusiven und sehr persönlichen Interview mit dem offiziellen „Unter uns“-Fanclub sprach der Schauspieler über seine Zeit bei „Unter uns“, lässt tief in sein privates Seelenleben blicken und verrät, wie er als Papa tickt – das Interview erscheint in zwei Teilen.
Die Story: Aus Liebe zu Corinna will Chris sich nun endlich auf große Reise begeben und auf einem Schiff anheuern, um an einem Projekt mitzuarbeiten, das sich für die Rettung der Meere und Umweltschutz engagiert. Diesen Plan hatte er bereits einmal verworfen und war in die Schillerallee zurückgekehrt, aus Verantwortungsgefühl seiner Familie und seiner Arbeit in der Konditorei gegenüber. Doch nun ist es seine Tochter Cilly, die Chris die Augen öffnet und ihn dazu ermutigt, endlich seinen Traum zu leben und aufzubrechen. Schweren Herzens verabschiedet Chris sich von seiner Familie und seinen Freuden in der Schillerallee, blickt jedoch auch zuversichtlich in die Zukunft…
Bereits von Folge 1 (28. November 1994) bis Folge 677 (16. September 1997) war Chris Weigel in der Schillerallee zu sehen, damals wurde die Rolle von Schauspieler Oliver Bootz verkörpert.
Jan, deine Zeit bei „Unter uns“ ist nun zu Ende gegangen. Warum hast du dich für einen Ausstieg bei „Unter uns“ entschieden?
Jan Ammann: Oh, das war eine sehr, sehr schwierige Entscheidung. In erster Linie war es natürlich, dass ich sehr gerne auf der Bühne stehe und mit dem Thema noch nicht ganz abgeschlossen habe. Ich liebe die Schauspielerei. Es macht mich glücklich. In Verbindung mit Gesang ist es ebenso schön. Ich habe eine sehr tolle und liebevolle Fan-Community und finde es wichtig, dass ich auch wieder auf die Bühne gehen kann. Das ist beim Drehen nicht immer einfach, weil alles disponiert werden und passen muss. Ich wollte nicht ständig derjenige sein, der die Disponenten vor unlösbare Herausforderungen stellt. Alles in allem blutet mir das Herz, denn ich habe so viel bei „Unter uns“ gelernt und sehr viele Menschen liebgewonnen. UFA Serial Drama ist ein toller Arbeitgeber und ich bin sehr dankbar, dass ich dort arbeiten durfte und mir das Vertrauen ausgesprochen wurde.
Wie blickst du auf die letzten Jahre zurück?
Jan: Ich bin ein Glückspilz und hatte bei „Unter uns“ eine unglaubliche Reise. Ich habe noch nie so viel in allen Belangen lernen dürfen. Mit Mitte 40 zum Fernsehen zu gehen, sowas gibt es eigentlich nicht. Dafür bin ich von Herzen sehr dankbar.
Deine Rolle Chris hat so einige Höhen und Tiefen erlebt. Gibt es eine Story, an die du dich besonders gerne erinnerst?
Jan: Chris ist eigentlich Ich. Das klingt komisch, aber ich hatte schon so manche Begegnung mit der Rolle, bei der ich dachte: „oh Gott … das bin ich zu 100 Prozent.“ Ich musste am Set tatsächlich auch viele unangenehme Momente aus meiner eigenen Historie aufarbeiten, das war manchmal schon beängstigend. Ich habe selbst meine privaten Tiefs erlebt und auch einiges noch nicht verarbeitet, so wie es sein sollte. Die Rolle hat mich des Öfteren in die Schranken gewiesen und mir gezeigt, dass sich an der ein oder anderen Stelle im eigenen Leben etwas ändern muss: Verluste und Traumen verarbeiten. Dazu zählt auch, einen Menschen, den ich sehr vermisse, meinen Sohn (aus einer früheren Beziehung, Anm. der Redaktion), vielleicht irgendwann endlich in die Arme schließen zu können. Mir selbst zu verzeihen und mich nicht mehr amputiert fühlen, das ist aber eine lange Geschichte…
Wie war es für dich, das allerletzte Bild von Chris Weigel zu drehen?
Jan: Schrecklich. Ich fühlte mich hundeelend und eigentlich wollte ich die ganze Zeit weinen.
Interview: offizieller „Unter uns“-Fanclub
Fotos: RTL/Stefan Behrens, Bernd Jaworek u.a.