In einer Gastrolle ist Schauspieler Josia Krug am Dienstag, 16. Februar 2021 (Folge 6550) als Harry Ross bei „Unter uns“ zu sehen. Wir sprachen mit ihm über seine kleine Gastrolle, die Dreharbeiten und warum er ein Teil der Kampagne #actout ist.
Josia, du bist bei „Unter uns“ als Harry Ross zu sehen. Was verschlägt Harry in die Schillerallee?
Josia Krug: Harry Ross möchte sich mit einem Party-Taxiservice für Köln selbständig machen und findet bei Paco das ideale Fahrzeug dafür. Doch hält ihn das länger in der Schillerallee als er möchte, denn Connor versucht, den Wagen wieder zurückzubekommen…
Wie waren die Dreharbeiten bei „Unter uns“ und wie bist du zur Rolle gekommen?
Josia: Die Dreharbeiten mit Yannik und Milos haben extrem viel Spaß gemacht und im gesamten Team herrschte eine sehr familiäre Atmosphäre, die mich sofort eingenommen hat. Wegen der Pandemie war es aber tatsächlich etwas schade, dass wir uns nicht besser kennen lernen konnten. Die Schutzmaßnahmen greifen natürlich sehr in den Arbeitsbereich von Schauspieler*innen ein und beschränken die spielerische Freiheit. Da heißt es dann ganz häufig: „Dürfen wir gerade nicht!“ ABER: Sie sind wichtig! Und das halten wir auch noch ein bisschen aus! An die Rolle Harry bin ich über die Anfrage von Casterin Tina Rinderspacher gekommen.
Du bist Teil der Kampagne #actout – warum und wie kam es dazu?
Josia: Ein befreundeter Schauspieler hat mich darauf aufmerksam gemacht und mich gefragt, ob ich das Manifest, um das es da geht, mit unterzeichnen möchte. Darin gefiel mir der Satz „Wir sind Schauspieler*innen. Wir müssen nicht sein, was wir spielen. Wir spielen, als wären wir es – das ist unser Beruf“ am besten. Ich finde es schade, dass in unserem Beruf, in dem es um das Menschsein gehen sollte, an sehr vielen Stellen immer noch eine andere Realität gelebt wird und man heute noch aus solchen Gründen kategorisiert oder nicht besetzt wird, oder einem vorgeschrieben wird, wie man damit umgehen soll. Menschsein ist so komplex und geht über eine Identifizierung mit Partnerschaft hinaus. Ich bin mehr als das – wir sind mehr als das. Sich als Gruppe sichtbar zu machen hat eine immense Kraft und schützt gleichzeitig. Mein Ziel damit ist es aber, irgendwann einen Punkt zu erreichen, an dem es tatsächlich egal ist und solche Aktionen nicht mehr nötig sind.
Du hast in den letzten Jahren viel Theater gespielt. Was ist der größte Unterschied zum TV?
Josia: Die Arbeitsweise: Im Theater probt man etwa vier bis sechs Wochen an einem Stück, bevor es zur Premiere kommt. Beim Film/TV ist das deutlich weniger – vor allem bei den kleineren Rollen. Am Set ist wenig Zeit dafür, deshalb passiert das häufig in der individuellen Vorbereitung.
Und die Spielweise ist eine andere: Die Kamera ist direkt vor dir, sie sieht alles – das bedarf ein viel feineres, naturalistischeres Spiel. Wohingegen die Theaterbesucher*innen in Reihe 18 auch noch erkennen sollten, was du spielst.
In welchen Produktionen können wir dich bald sehen und welche neuen Projekte stehen an?
Josia: Ich hatte eine ganz kleine Rolle in der Romanverfilmung „Generation Beziehungsunfähig“, die dieses Jahr in die Kinos kommen soll, und in der ZDF-Reihe „Friesland“. Im Februar und März stehen weitere schöne Dreharbeiten an, worauf ich mich schon sehr freue. Ich darf dazu noch nichts verraten, aber im Herbst könnte es schon soweit sein. Stay tuned 😉
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Fotos: TVNOW/Stefan Behrens, Marius Becker