Seit Februar 2022 steht der Kölner Schauspieler Jo Weil bei “Unter uns” als Dominic Adams vor der Kamera und sorgt bei Eva Wagner (gespielt von Claudelle Deckert) für Herzklopfen und ordentlich Trubel. So hat er ihr doch gerade erst preisgegeben, dass er ein Transmann ist und früher Valerie hieß. Während es bei Dominic privat also gerade nicht so leicht zu sein scheint, ist ihm aber als kreativem Architekten in der Serie kein Projekt zu groß. Auch Jo Weil ist privat gerne kreativ unterwegs: Er hat das Nähen für sich entdeckt! Ob farbenfrohes Frühlingskleid plus Sonnenhut, schicker Sommersweater oder ein Jogger für den perfekten Partnerlook. Für sein Patenkind ist ihm kein Projekt zu schwer.

Aber, wie ist er überhaupt zu diesem außergewöhnlichen Hobby gekommen? “Zwei meiner engsten Freunde, haben ihr erstes Baby, eine Tochter, erwartet. Ich wollte die Kleine mit etwas besonders Persönlichem auf der Welt begrüßen. Also habe ich mir überlegt, ihr, ohne jede Vorkenntnisse eine Babydecke zu nähen. Dann habe ich mir eine Nähmaschine gekauft, nach einem Schnittmuster gesucht und einfach losgelegt. Das ging mir ganz gut von der Hand, also habe ich beschlossen, auch noch eine Babymütze dazu zu nähen. Danach hatte ich Blut geleckt und wage mich jetzt auch an größere Projekte”, plaudert der Schauspieler aus dem Nähkästchen.

Jo Weil wurde 1977 in Frankfurt am Main geboren. Nach seiner Ausbildung an der Schauspielschule Köln sorgte seine Liebesgeschichte in der Kultserie „Verbotene Liebe“ mit Christian Mann (gespielt von Thore Schölermann) weltweit für Schlagzeilen. Seitdem ist er erfolgreich als Moderator, Synchronsprecher, Model und Schauspieler tätig. Als Musical-Darsteller kennt man ihn auch aus dem Musical „Bodyguard“, in dem er seit 2018 als Frank Farmer auf der Bühne steht. Außerdem spielte er in zahlreichen Fernsehfilmen- und Serien mit, u.a. „Tatort“ (ARD), „In aller Freundschaft“ (ARD), „Rosenheimcops“ (ZDF) und in den britischen Kinofilmen „Sodom“ und „The Toymaker“. Privat ist der 44-Jährige seit über zehn Jahren mit seinem Lebensgefährten Tom liiert, zusammen mit Hund Sky leben sie in Köln. Da kommt doch die Frage auf, ob der liebe Tom auch mal etwas Schönes bekommt? “Selbstverständlich! Für ihn habe ich mein allererstes T-Shirt genäht, ein echtes Anfängerwerk mit vielen (sympathischen) Macken. Er hat schon ein paar Wünsche für weitere Kleidungsstücke geäußert, aktuell sind aber erstmal weitere Kinderklamotten dran. Da muss sich Tom noch ein bisschen gedulden; aber dann freut er sich später auch umso mehr, wenn’s endlich klappt.”

Wie bist du zum Nähen gekommen?
Jo Weil: Zwei meiner engsten Freunde, haben ihr erstes Baby, eine Tochter, erwartet. Ich wollte die Kleine mit etwas besonders Persönlichem auf der Welt begrüßen. Also habe ich mir überlegt, ihr, ohne jede Vorkenntnisse eine Babydecke zu nähen. Dann habe ich mir eine Nähmaschine gekauft, nach einem Schnittmuster gesucht und einfach losgelegt. Das ging mir ganz gut von der Hand, also habe ich beschlossen auch noch eine Babymütze dazu zu nähen. Danach hatte ich Blut geleckt und wage mich jetzt auch an größere Projekte (lacht).

Was ist die Herausforderung beim Nähen?
Jo: Für mich persönlich ist es, dass ich lernen musste, geduldiger zu sein. Und zu akzeptieren, dass manches nicht auf Anhieb perfekt sein kann – Übung macht hier eben den Meister. Inzwischen habe ich mich auch mit dem Gedanken angefreundet, dass ich hin und wieder eine Naht auftrennen und nochmal nähen muss, am Anfang hat mich das gewurmt. Das Lustige ist, dass mir der Prozess des Nähens gar nicht so viel Spaß macht – was mich wirklich antreibt ist das gute Gefühl, ein Nähprojekt beendet zu haben und ein fertiges, selbst hergestelltes Kleidungsstück in den Händen zu halten.

Arbeitest du mit richtigen Schnittmustern, oder bist du der kreative Freigeist?
Jo: Ich arbeite meistens mit Schnittmustern, gerade am Anfang fand ich das wichtig. Es gibt tolle Schnittmuster mit leichtem Schwierigkeitsgrad – zum Einsteigen perfekt geeignet. Inzwischen habe ich ein erstes eigenes Muster für eine Mütze entwickelt – ansonsten greife ich bisher aber auf die Werke von Profis zurück.

Was hast du für dein Patenkind, der Sohn deiner Cousine, schon alles genäht?
Jo: Mein Little Monkey, so nenne ich ihn liebevoll, hat bisher einen coolen Hoodie und einen sommerlichen Sweater von mir bekommen. Aktuell bin ich gerade an einer dazu passenden kurzen Hose für ihn dran.

Bekommt Tom auch mal was Schönes?
Jo: Selbstverständlich! Für ihn habe ich mein allererstes T-Shirt genäht, ein echtes Anfängerwerk mit vielen (sympathischen) Macken. Er hat schon ein paar Wünsche für weitere Kleidungsstücke geäußert, aktuell sind aber erstmal weitere Kinderklamotten dran. Da muss sich Tom noch ein bisschen gedulden; aber dann freut er sich später auch umso mehr, wenn’s endlich klappt (lacht).

Interview: Picture Puzzle Medien
Fotos: privat/RTL/Stefan Behrens